Die vielfältige Lautwelt der Schildkröten: Fauchen, Grunzen, Zwitschern und mehr

Schildkröten werden oft als stumm und langsam wahrgenommen. Doch viele Schildkrötenarten geben tatsächlich eine Reihe von Lauten von sich, die der Kommunikation, Partneranlockung, Warnung und Navigation dienen. Je nach Art und Situation machen Schildkröten Laute wie Fauchen, Grunzen, Zwitschern, Brummen und Klicken. Im Folgenden werden die verschiedenen Schildkrötenlaute und ihre Funktionen näher erläutert.
Wichtigste Erkenntnisse:
- Schildkröten machen eine Vielzahl von Lauten, darunter Fauchen, Grunzen, Zwitschern, Brummen und Klicken
- Die Laute dienen der Kommunikation, Partneranlockung, Warnung und Navigation
- Verschiedene Schildkrötenarten machen unterschiedliche Laute
- Schildkröten hören hauptsächlich niederfrequente Vibrationen
Arten von Schildkrötenlauten

Schildkröten machen eine ganze Reihe unterschiedlicher Laute, von denen die wichtigsten hier kurz erklärt werden:
Fauchen
Das Fauchen ist ein zischendes Geräusch, das Schildkröten als Warnung oder zur Verteidigung machen. Es klingt wie ein langes Ausatmen und soll potentielle Feinde abschrecken. Schildkröten fauchen beispielsweise, wenn sie sich bedroht fühlen.
Grunzen
Mit tiefen, grunzenden Lauten versuchen männliche Schildkröten weibliche Tiere während der Paarungszeit anzulocken. Die Laute können über weite Distanzen unter Wasser gehört werden.
Zwitschern
Als Antwort auf das Werben der Männchen geben weibliche Schildkröten hohe, zwitschernde Laute von sich. So zeigen sie ihr Interesse und ihre Paarungsbereitschaft.
Brummen
Beim Paarungsritual kann das Männchen auch mit dem Hals vibrieren und dabei einen summenden oder brummenden Laut erzeugen. Dieser Klang ist nur aus der Nähe hörbar.
Klicken
Jungtiere machen klickende und piepende Laute, um mit ihren Müttern zu kommunizieren. So bleiben sie in Kontakt, wenn sie noch nicht allein zurechtkommen.
Schildkrötenlaut | Beschreibung | Funktion |
---|---|---|
Fauchen | Zischendes Geräusch | Warnung, Verteidigung |
Grunzen | Tiefe Laute | Partneranlockung |
Zwitschern | Hohe Töne | Paarungsbereitschaft |
Brummen | Vibrierender Hals | Paarungsritual |
Klicken | Scharfe Klicklaute | Kommunikation mit Mutter |
Warum Schildkröten Laute machen

Schildkrötenlaute dienen verschiedenen Zwecken in der Kommunikation und dem Verhalten der Tiere:
- Kommunikation: Laute dienen der Verständigung innerhalb einer Schildkrötengruppe. Sie informieren sich so über Gefahren oder Nahrungsquellen.
- Partneranlockung: Besonders zur Paarungszeit machen Männchen Laute um Weibchen anzulocken. Die richtigen Laute sind Teil des Balzverhaltens.
- Warnung: Fauchlaute sollen Feinde abschrecken. Sie zeigen an, dass die Schildkröte sich angegriffen fühlt.
- Navigation: In ihrer Umgebung orientieren sich Schildkröten auch über Laute. So finden sie zu Futterplätzen oder Artgenossen.
Wann Schildkröten Laute von sich geben
Das Lautgebungsverhalten von Schildkröten hängt von Faktoren wie Paarungszeit, Lebensraum und Alter ab:
- Zur Paarungszeit sind die Tiere am vokalsten. Männchen grunzen und Weibchen zwitschern häufig, um sich zu finden.
- Das ganze Jahr über hört man Warn- und Navigationslaute wie Fauchen, Brummen oder Klicken.
- Jungtiere klicken, um mit ihren Müttern Kontakt zu halten.
- Zum Warnen und Verteidigen fauchen Schildkröten zu jeder Zeit.
Unterschiede zwischen Schildkrötenarten

Nicht alle Schildkrötenarten haben das gleiche Lautrepertoire. Manche Arten sind vokaler und vielseitiger als andere:
- Meeresschildkröten neigen dazu, weniger Laute von sich zu geben. Sie fauchen und grunzen hauptsächlich.
- Rotwangen-Schmuckschildkröten haben eine große Lautvielfalt mit Zwitschern, Fauchen, Grunzen und mehr.
- Schnappschildkröten fauchen und grunzen vor allem.
- Buchsbaum-Schildkröten machen Summlaute, grunzen und zwitschern.
- Landschildkröten sind eher ruhig und fauchen nur gelegentlich.
Die Laute der Schildkröten haben sich im Laufe der Evolution an ihre Lebensräume angepasst. Arten, die zur Partneranlockung über weite Distanzen kommunizieren müssen, entwickelten besonders tragfähige Rufe.
Andere Schildkrötengeräusche
Neben ihren Vokalisationen machen Schildkröten eine Reihe anderer charakteristischer Geräusche:
- Plätschern im Wasser: Viele Schildkröten leben amphibisch und bewegen sich im Wasser fort, wo sie beim Schwimmen Geräusche machen.
- Krabbeln auf dem Land: An Land ist das Kriechen und Krabbeln der Tiere zu hören.
- Knabbern und Fressen: Beim Fressen von Pflanzen entstehen knabbernde und knirschende Laute.
- Schwere Atmung: An Land keuchend atmende Schildkröten sind oft hörbar.
- Schaben der Panzer: Durch Reiben ihrer Panzer an Steinen oder anderem Untergrund erzeugen Schildkröten schabende Laute.
Besondere Schildkrötenvokalisationen
Einige Schildkrötenarten haben ganz besondere Lautäußerungen entwickelt:
- Lederschildkröten schnappen beim Tauchen mit dem Kiefer, was dumpfe Klicklaute erzeugt.
- Matamata-Schildkröten saugen Luft ein, um hohle Ploppgeräusche zu machen.
- Kopfstehendschildkröten schlagen ihre Köpfe gegen harte Oberflächen, um Artgenossen akustisch zu kontaktieren.
Schildkrötengehör
Schildkröten nehmen Laute hauptsächlich über niederfrequente Vibrationen wahr, die über den Untergrund und das Wasser übertragen werden. Ihr Gehör ist folgendermaßen spezialisiert:
- Sie erkennen primär tiefe Frequenzen.
- Trommelfelle unter dem Panzer fangen Vibrationen auf.
- Im Wasser ist ihr Gehör durch Anpassung gut für Schallaufnahme geeignet.
FAQ
Warum machen Schildkröten Laute?
Zur Kommunikation, Anlockung von Partnern, Warnung vor Feinden und Orientierung.
Wann sind Schildkröten besonders laut?
Vor allem in der Paarungszeit, wenn sie nach Partnern suchen.
Machen alle Schildkröten die gleichen Laute?
Nein, die Lautäußerungen unterscheiden sich zwischen den Arten teilweise erheblich.
Können Schildkröten gut hören?
Sie sind an die Wahrnehmung tieffrequenter Vibrationen angepasst.
Unterschied Land/Wasser?
Schildkrötenlaute sind auf die akustischen Eigenschaften von Wasser abgestimmt.