Maurische Bachschildkröte - ein umfassender Leitfaden

Die Maurische Bachschildkröte (Mauremys leprosa) ist eine kleine, semi-aquatische Schildkrötenart. Sie ist in Portugal, Spanien, Südfrankreich, Marokko und Algerien heimisch.
Die Maurische Bachschildkröte wird bis zu 10 Zentimeter groß. Ihr rundlicher Panzer ist oliv- bis braunfarben mit radialen gelben Markierungen. Der Bauchpanzer ist gelb oder orange mit schwarzen Flecken. Der Kopf ist dunkel mit gelben Streifen.
Key Takeaways:
- Die Maurische Bachschildkröte ist eine kleine, semi-aquatische Schildkrötenart, die im nördlichen Afrika und Südeuropa beheimatet ist.
- Sie bevorzugt langsam fließende Bäche, Teiche und Sümpfe und verbringt Zeit im Wasser und an Land.
- Maurische Bachschildkröten sind Allesfresser und ernähren sich von Pflanzen, Insekten, Würmern, Schnecken und kleinen Fischen.
- Die Art wird auf der IUCN Roten Liste als potenziell gefährdet eingestuft, da ihr Lebensraum zerstört wird und sie für den Haustierhandel gefangen wird.
Lebensraum
Die Maurische Bachschildkröte kommt in langsam fließenden Bächen, Teichen, Weihern und Sümpfen vor. Sie bevorzugt Gewässer mit schlammigem Grund und reichlich Vegetation. Oft ist sie auch in Küstensümpfen mit Brackwasser anzutreffen.
Sie benötigt Zugang zu Landarealen zum Sonnenbaden, zur Eiablage und zum Überwintern.

Lebensraum der Maurischen Bachschildkröte:
- Langsam fließende Bäche
- Teiche
- Weiher
- Sümpfe
- Brackwasser-Küstensümpfe
In Teilen ihres Verbreitungsgebiets ist die Art durch Lebensraumzerstörung rückläufig.
Erscheinungsbild
Die Maurische Bachschildkröte hat einen oliv- bis braunfarbenen Panzer mit gelben radialen Markierungen. Ihr Bauchpanzer ist gelb oder orange gefärbt mit schwarzen Flecken.
Der Kopf weist eine dunkle Färbung mit gelben Längsstreifen auf. Die Füße sind mit Schwimmhäuten versehen und haben Krallen, welche der Schildkröte das Laufen an Land und Schwimmen ermöglichen.
Merkmal | Besonderheiten |
---|---|
Panzer | Rundliche Form, oliv- bis braunfarben mit gelben Markierungen |
Bauchpanzer | Gelb oder orange mit schwarzen Flecken |
Kopf | Dunkel gefärbt mit gelben Streifen |
Füße | Mit Schwimmhäuten und Krallen zum Laufen und Schwimmen |
Verhalten
Die Maurische Bachschildkröte ist tagaktiv und gleichzeitig an Land und im Wasser anzutreffen. Sie ernährt sich omnivor von Pflanzen, Insekten, Würmern, Schnecken und Kleinfischen.

Während der kalten Monate hält sie Winterruhe. Zur Paarungszeit im Frühling kommt es in flachen Gewässerbereichen zur Paarung. Die Weibchen legen dann 2 bis 6 Eier in unterirdische Nester nahe des Wassers.
Verhaltensmerkmal | Beschreibung |
---|---|
Aktivität | Tagaktiv |
Lebensraum | Sowohl an Land als auch im Wasser |
Ernährung | Allesfresser |
Fortpflanzung | Eiablage in unterirdische Nester |
Überwinterung | Winterruhe |
Menschen und Maurische Bachschildkröten
Maurische Bachschildkröten werden oft illegal für den Haustierhandel aus der Natur entnommen. Die Art wird von der IUCN als potenziell gefährdet eingestuft.
Neben dem Fang für den Haustierhandel führen auch Lebensraumzerstörung, Wasserverschmutzung und Dürreperioden zu Bestandsrückgängen.
Zuchtprogramme helfen dabei, Liebhaber auf ethische Weise mit Maurischen Bachschildkröten zu versorgen und die Art zu erhalten.
Gefährdung
Auf der IUCN Roten Liste wird die Maurische Bachschildkröte als potenziell gefährdet (Near Threatened) eingestuft. Gründe für den Rückgang sind:

- Lebensraumzerstörung: Durch Umwandlung von Gewässern und Feuchtgebieten
- Wasserverschmutzung: Geringe Wasserqualität wirkt sich negativ aus
- Klimawandel: Dürreperioden bedrohen Bestände
- Wildfang: Für Heimtierhandel oft illegal aus der Natur entnommen
Der Schutz der Art wird durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES kontrolliert. Jedoch gibt es teilweise Probleme bei der Umsetzung.
Weitere Bestandserfassungen und Populationsanalysen sind nötig, um die Maurische Bachschildkröte gezielt schützen zu können.
Haltung als Terrarientier
Die Maurische Bachschildkröte kann bei artgerechter Haltung ein interessantes Terrarientier sein. Folgende Punkte sind für eine korrekte Haltung zu beachten:
- Großes Terrarium: Mindestens 100 x 50 x 50 cm (L x B x H) für ein adultes Tier
- Wasserteil: Großer Bereich mit gefiltertem und beheiztem Wasser (ca. 25-28°C)
- Landteil: Trockener Bereich zum Sonnenbaden mit Wärmelampe und UVB-Licht
- Ernährung: Abwechslungsreiche, vitaminreiche Kost bestehend aus Pflanzen, Gemüse, Insekten und gelegentlichen Leckerbissen
- Gesundheitskontrollen: Regelmäßige Untersuchungen auf Parasiten und Infektionen
Bei optimaler Haltung können Maurische Bachschildkröten über 20 Jahre alt werden. Eine artgerechte Unterbringung erfordert allerdings viel Platz und geeignete Ausstattung.
Typisches Verhalten
Maurische Bachschildkröten verbringen den Großteil des Tages mit Schwimmen und Krabbeln auf dem Gewässergrund. Regelmäßig kommen sie an Land, um sich aufzuwärmen und zu sonnen.
Gegenüber Artgenossen können sie aggressives Verhalten zeigen. Deshalb sollten Maurische Bachschildkröten nur einzeln oder in größeren Gruppen ab 5-6 Tieren gehalten werden.
Sie sind eher scheu und versuchen bei Gefahr, sich zu verstecken. Bei Bedrohung können sie zubeißen. Maurische Bachschildkröten stellen bei korrekter Haltung jedoch keine Gefahr für den Menschen dar.
Gesundheit und Krankheiten
Häufige Gesundheitsprobleme bei Maurischen Bachschildkröten sind:
- Atemwegsinfektionen: Durch falsche Wasser- und Lufttemperaturen
- Panzerschäden: Durch Mangelernährung und falsche UVB-Bestrahlung
- Eiablagestörungen: Aufgrund falscher Haltung und Ernährung bei Weibchen
- Parasiten: Durch Hygienemängel und Stress
- Verletzungen: Durch Aggression bei Haltung mit Artgenossen
Regelmäßige Tierarztbesuche, Quarantäne neuer Tiere und Optimierung der Haltungsbedingungen können Erkrankungen vorbeugen.
Fortpflanzung und Jungtiere
Die Geschlechtsreife tritt bei Maurischen Bachschildkröten mit etwa 4-5 Jahren ein. Zur Paarung kommt es im zeitigen Frühjahr nach der Winterruhe. Das Männchen umwirbt das Weibchen durch Rammen, Kopfstrecken und Krabbeln auf ihrem Panzer.
Nach erfolgter Paarung legt das Weibchen 2 bis 6 Eier in ein sorgfältig ausgehobenes Nest in Bodennähe. Bei optimalen Temperaturen schlüpfen die Jungtiere nach 60-120 Tagen. Frisch geschlüpfte Maurische Bachschildkröten sind etwa 1-1,5 cm groß und auf sich allein gestellt.
Eine Nachzucht sollte nur von erfahrenen Haltern in Angriff genommen werden. Unüberlegte Jungtierproduktion kann den Interessen des Artenschutzes entgegenstehen.
Häufig gestellte Fragen
Wie groß werden Maurische Bachschildkröten?
Ausgewachsene Tiere erreichen eine Panzerlänge von 4 bis 10 cm. Die Weibchen sind tendenziell etwas größer als die Männchen.
Wie alt werden die Tiere?
Im natürlichen Lebensraum beträgt die Lebenserwartung etwa 10 Jahre. Bei optimaler Pflege in menschlicher Obhut können Maurische Bachschildkröten 20 bis 30 Jahre alt werden.
Welche Lebensräume bevorzugen sie?
Sie halten sich bevorzugt in langsam fließenden Bächen, Teichen und Weihern mit muddy Grund und reichlich Pflanzenbewuchs auf.
Wie viele Eier legen die Weibchen?
Die Gelege umfassen in der Regel 2 bis 6 Eier. Diese werden in selbst gegrabene Nester am Gewässerufer abgelegt.
Können sie Menschen gefährlich werden?
Nein, Maurische Bachschildkröten stellen bei korrekter Haltung keine Gefahr für den Menschen dar. Sie sind eher scheu und versuchen zu flüchten.
Fazit
Die Maurische Bachschildkröte ist eine interessante Schildkrötenart, die jedoch besondere Haltungsansprüche hat. Bei artgerechter Pflege können die Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen auch im Terrarium zeigen und ihr hohes Alter erreichen. Um die Wildbestände zu schonen, sollte für die Anschaffung eines Tieres ein seriöser Züchter gewählt werden.
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