Mit Schildkröten schwimmen in Deutschland

Schildkröten faszinieren durch ihre urtümliche Erscheinung und ihr langsames, gemächliches Wesen. Beim Schwimmen oder Tauchen in deutschen Gewässern kann man ab und zu das Glück haben, diesen scheuen Tieren zu begegnen.
Mit etwas Geduld und dem nötigen Respekt vor der Natur lässt sich dieses besondere Erlebnis genießen, ohne die Tiere dabei zu stören. In diesem Artikel erfahren Sie, wo und wie Sie in Deutschland Schildkröten beim Schwimmen beobachten können und worauf dabei zu achten ist.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
- In Deutschland kommen verschiedene Schildkrötenarten vor, mit denen man beim Schwimmen in Kontakt kommen kann.
- Das Beobachten und Schwimmen mit Schildkröten ist mit Rücksicht auf die Tiere und unter Beachtung gewisser Regeln grundsätzlich erlaubt.
- Die besten Orte, um Schildkröten beim Schwimmen zu begegnen, sind Seen, Flüsse und Küstengebiete in ganz Deutschland.
- Man sollte stets Abstand zu den Tieren halten und ihr natürliches Verhalten nicht stören. Frei lebende Schildkröten dürfen nicht berührt, gefüttert oder mit nach Hause genommen werden.
- Um Schildkrötenpopulationen zu schützen ist es wichtig, durch Müllvermeidung und umsichtiges Verhalten zur Erhaltung ihrer Lebensräume beizutragen.
- Ist es in Deutschland erlaubt, mit Schildkröten zu schwimmen?
- Die besten Orte, um beim Schwimmen auf Schildkröten zu treffen
- In Deutschland vorkommende Schildkrötenarten
- Tipps für ein schildkrötenfreundliches Schwimmverhalten
- Spannende Fakten über Schildkröten
- Die beste Jahreszeit, um beim Schwimmen Schildkröten zu beobachten
- Ethische Aspekte beim Schwimmen mit Schildkröten
- Verantwortungsvolles Verhalten: Tipps für schildkrötenfreundliches Schwimmen
- Die Rolle von Schildkröten in aquatischen Ökosystemen
- Gefährdungen und Schutz von Schildkröten in Deutschland
-
Häufig gestellte Fragen zum Schwimmen mit Schildkröten
- Kann man Schildkröten einfach so mit nach Hause nehmen?
- Wie nähere ich mich Schildkröten am besten beim Schwimmen?
- Welche Strafen drohen bei Verstößen gegen Schildkrötenschutz?
- Kann man in Deutschland legal mit Schildkröten schwimmen?
- Wie erkenne ich, ob sich eine Schildkröte durch mich gestört fühlt?
- Fazit
Ist es in Deutschland erlaubt, mit Schildkröten zu schwimmen?

Schildkröten stehen in Deutschland unter Naturschutz. Dennoch ist es prinzipiell nicht verboten, mit Schildkröten zu schwimmen oder sie zu beobachten. Allerdings gelten gewisse Regeln, die beim Kontakt mit den Tieren zu beachten sind.
Grundsätzlich dürfen Schildkröten nicht gestört, gefangen oder ihrem Lebensraum entnommen werden. Berührungen, Fütterungen und die Mitnahme der Tiere sind strikt untersagt. Dies kann empfindliche Strafen nach sich ziehen.
Werden Schildkröten beim Schwimmen jedoch mit angemessenem Abstand respektvoll beobachtet, spricht aus rechtlicher Sicht nichts dagegen, ihre Anwesenheit im Wasser zu genießen. Dennoch sollte man jegliche Aktivitäten vermeiden, die die Tiere belästigen könnten.
Die besten Orte, um beim Schwimmen auf Schildkröten zu treffen

In ganz Deutschland gibt es Gewässer, in denen man beim Schwimmen auf Schildkröten treffen kann. Besonders gute Chancen bestehen an folgenden Orten:
Seen
- Bodensee
- Chiemsee
- Scharmützelsee
- Feldberger Seenlandschaft
Schildkröten sonnen sich gerne auf Baumstümpfen oder Steinblöcken am Seeufer und kommen zum Luftholen an die Wasseroberfläche.
Flüsse
- Donau
- Rhein
- Elbe
- Oder
Hier sollte man auf Höhe von Flussinseln oder ruhigen Buchten besonders aufmerksam Ausschau nach Schildkröten halten.
Küsten
- Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern
- Nordseeküste in Niedersachsen und Schleswig-Holstein
An manchen Stränden der deutschen Küste kommen Meeresschildkröten wie die Lederschildkröte vor.
Gewässer | Vorkommende Schildkrötenarten |
---|---|
Seen | Teichschildkröte, Europäische Sumpfschildkröte |
Flüsse | Europäische Sumpfschildkröte, Maurische Landschildkröte |
Küsten | Lederschildkröte, Unechte Karettschildkröte |
In Deutschland vorkommende Schildkrötenarten
Folgende Schildkrötenarten kann man beim Schwimmen in deutschen Seen, Flüssen und Küstengewässern antreffen:
Europäische Sumpfschildkröte
- Am weitesten verbreitete Schildkrötenart in Deutschland
- Lebt in stehenden und langsam fließenden Gewässern
- Erkennbar an gelblichem Panzer mit dunklen Flecken
Teichschildkröte
- Häufigste aquatische Schildkrötenart in Mitteleuropa
- Bevorzugt ruhige Gewässer mit Schlammgrund
- Panzer ist grünlich-braun gefärbt
Maurische Landschildkröte
- Ursprünglich nicht heimisch, aber weit verbreitet
- Nutzt Flüsse, Bäche und Seen zur Fortbewegung
- Ihr rötlich-brauner Panzer weist gelbe Flecken auf
Lederschildkröte
- Größte Meeresschildkrötenart, selten in Nord- und Ostsee
- Gut an kalte Temperaturen angepasst
- Namensgebend ist ihre ledrige Haut
Tipps für ein schildkrötenfreundliches Schwimmverhalten
Um Schildkröten nicht zu gefährden, sollten Schwimmer bestimmte Verhaltensregeln befolgen:
Abstand halten
Mindestens 5 Meter Distanz zu den Tieren einhalten, um sie nicht zu verschrecken. Nie hinter oder über Schildkröten schwimmen.
Ruhe bewahren
Ruhige und langsame Bewegungen im Wasser vermeiden plötzliches Abtauchen der Tiere.
Keine Berührungen
Schildkröten niemals anfassen oder hochheben! Auch gut gemeinte Streicheleinheiten sind tabu.
Keine Fütterung
Schildkröten finden selbstständig Nahrung. Füttern ist verboten und schadet den Tieren.
Vorsicht mit Tauchausrüstung
Auf Schildkröten Rücksicht nehmen und Kontakt mit Flossen oder anderen Geräten vermeiden.
So lässt sich das Zusammentreffen mit Schildkröten stressfrei und sicher gestalten. Die imposanten Reptilien werden es mit ruhigem Verweilen in ihrer Nähe danken.
Spannende Fakten über Schildkröten
Schildkröten sind faszinierende Geschöpfe. Hier einige interessante Fakten:
- Schildkröten können sehr alt werden. Die älteste bekannte Schildkröte wurde über 180 Jahre alt.
- Ihr Panzer besteht aus Knochenplatten und wächst mit dem Tier. Er schützt sie vor Feinden.
- Die meisten Schildkröten leben im Wasser. An Land sind sie oft langsam und unbeholfen.
- Schildkröten haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis und können sich gut an Orte und Personen erinnern.
- Sie besitzen keinen Gehörsinn, sondern spüren Vibrationen über ihren Panzer. Ihr Sehvermögen ist dafür sehr gut.
- Die Schlüpflinge vieler Schildkrötenarten sind bereits nach dem Schlupf sich selbst überlassen.
Schildkröten sind also erstaunliche Zeitzeugen mit einzigartiger Anpassung an ihren Lebensraum. Begegnungen mit ihnen beim Schwimmen sind stets etwas Besonderes.
Die beste Jahreszeit, um beim Schwimmen Schildkröten zu beobachten
Schildkröten sind wechselwarme Reptilien, deren Aktivitätsphasen von den Temperaturen abhängen. Folglich gibt es optimale Zeiträume, um beim Schwimmen auf Schildkröten zu treffen:
Frühling
- Steigende Temperaturen wecken Schildkröten aus der Winterstarre
- Ab April nehmen sie Nahrung zu sich und sonnen sich vermehrt
- Gute Beobachtungsmöglichkeiten im Flachwasser
Sommer
- Höhepunkt der Aktivitätsphase von Juni bis August
- Schildkröten schwimmen und jagen häufig nach Futter
- Begegnungen beim Schwimmen sehr wahrscheinlich
Herbst
- Schildkröten bereiten sich ab September auf den Winter vor
- Letzte gute Chance auf Sichtungen bis Oktober
- Beobachtungen vor allem in flachen Uferbereichen
Außerhalb dieser Monate verfallen Schildkröten in Winterstarre und ziehen sich an geschützte Orte zurück. Schwimmende Begegnungen sind dann selten. Informieren Sie sich also vorab über die Aktivitätszyklen heimischer Schildkrötenarten.
Ethische Aspekte beim Schwimmen mit Schildkröten
Obwohl Beobachtungen wildlebender Schildkröten erlaubt sind, wirft dies ethische Fragen auf. Folgende Aspekte sollten in Betracht gezogen werden:
- Keine Störung der Tiere, ihrer Ruhe- und Nistplätze
- Vermeidung von Stress für die Schildkröten
- Keine Unterbrechung natürlicher Verhaltensweisen
- Respekt vor dem Lebensraum der Tiere
Positiv ist ein verantwortungsvoller und nachhaltiger Schildkrötentourismus, der zum Schutz der Reptilien beiträgt. Negativ sind Massenanstürme von Schwimmern auf Schildkrötengebiete mit Schäden für die Tiere und Ökosysteme.
Jeder kann einen Teil dazu beitragen, Beeinträchtigungen für Schildkröten zu minimieren und ihr Wohlergehen zu fördern. Durch umsichtiges Verhalten beim Schwimmen und die Wahl geeigneter Beobachtungszeiträume lässt sich ein ethisch vertretbarer Umgang erreichen.
Verantwortungsvolles Verhalten: Tipps für schildkrötenfreundliches Schwimmen
Beim Schwimmen in Gewässern mit Schildkrötenvorkommen sind bestimmte Verhaltensregeln ratsam:
- Nur in ausgewiesenen Bereichen schwimmen und tauchen
- Keinen Abfall hinterlassen, der die Tiere gefährden könnte
- Behörden über verletzte oder tod aufgefundene Schildkröten informieren
- Gezielte Fütterungen oder Berührungen unterlassen
- Schildkröten niemals aus dem Wasser heben oder an Land bringen
- Laichgebiete meiden und keinesfalls betreten oder berühren
- Bei organisierten Schildkröten-Touren auf angemessene Gruppengrößen achten
- Als Taucher besondere Rücksicht auf Schildkröten nehmen
- Sich bei Naturschutzorganisationen engagieren und Schutzkampagnen unterstützen
Durch Einhaltung solcher Regeln kann jeder swimmer einen Beitrag zum Schutz der faszinierenden Tiere leisten.
Die Rolle von Schildkröten in aquatischen Ökosystemen
Schildkröten spielen als Reptilien eine wichtige Rolle für die Biodiversität und das ökologische Gleichgewicht in Gewässern:
- Als Prädatoren jagen sie Fische, Amphibien und Wirbellose und regulieren deren Populationen.
- Kleine Schildkröten werden selbst zur Beute von Fischen, Vögeln und Säugetieren.
- Ihre Ausscheidungen düngen das Wasser und tragen zur Produktivität der Gewässer bei.
- Schildkröten verbreiten Samen und Nährstoffe zwischen aquatischen und terrestrischen Ökosystemen.
- Besonders Großschildkröten gelten als Schlüsselarten, deren Verschwinden ganze Nahrungsnetze kollabieren lassen kann.
Der Schutz der Reptilien ist daher essenziell für die Stabilität und Gesundheit aquatischer Lebensräume. Ihr Erhalt sollte im Interesse eines jeden Schwimmers liegen.
Gefährdungen und Schutz von Schildkröten in Deutschland
Obwohl sie grundsätzlich geschützt sind, sind einige Schildkrötenarten in Deutschland bedroht:
- Lebensraumzerstörung durch Trockenlegung von Feuchtgebieten oder Flussbegradigungen
- Wasserverschmutzung mit schädlichen Nährstoffen oder Chemikalien
- Nahrungsmangel durch Rückgang von Wasserpflanzen
- Fressfeinde wie Waschbären oder Füchse, die Eier und Jungtiere erbeuten
- Klimawandel führt zur Erwärmung von Gewässern und stört Stoffwechsel
- Überfahrenwerden auf Straßen bei Landgängen
- Illegaler Handel mit Schildkröten als Haustiere
Durch Renaturierung von Lebensräumen, Reduktion von Umweltgiften und Aufklärung der Bevölkerung kann der Schutz von Schildkröten verbessert werden. Auch Schwimmer können dazu beitragen.
Häufig gestellte Fragen zum Schwimmen mit Schildkröten
Kann man Schildkröten einfach so mit nach Hause nehmen?
Nein, alle einheimischen Schildkrötenarten stehen unter Naturschutz. Das Mitnehmen aus der Natur ist strengstens verboten.
Wie nähere ich mich Schildkröten am besten beim Schwimmen?
Am wenigsten störend ist eine Beobachtung aus mindestens 5 Metern Entfernung. Annäherungen sollten langsam und ohne abrupte Bewegungen erfolgen.
Welche Strafen drohen bei Verstößen gegen Schildkrötenschutz?
Illegale Entnahme, Haltung oder Handel können mit hohen Geldstrafen und sogar Freiheitsstrafen geahndet werden.
Kann man in Deutschland legal mit Schildkröten schwimmen?
Beobachtungen und Schwimmen mit wildlebenden Schildkröten sind grundsätzlich erlaubt. Strenge Schutzvorschriften sind dabei einzuhalten.
Wie erkenne ich, ob sich eine Schildkröte durch mich gestört fühlt?
Anzeichen sind unter anderem abtauchen, Flucht an Land, Verharren an einer Stelle oder Suchen von Verstecken.
Fazit
Die Begegnung mit Schildkröten beim Schwimmen ist ein faszinierendes Naturerlebnis. Durch rücksichtsvolles Verhalten und die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen kann dies verantwortungsvoll geschehen, ohne die Tiere zu gefährden. Jeder Schwimmer kann so einen Beitrag zum Schutz der beliebten Reptilien leisten.