Was mögen Schildkröten nicht?

Was mögen Schildkröten nicht

Schildkröten sind faszinierende und auch anspruchsvolle Haustiere. Viele Schildkrötenarten werden sehr alt und begleiten ihre Halter jahrzehntelang. Daher ist es wichtig, von Anfang an die korrekten Voraussetzungen für eine artgerechte Haltung zu schaffen. Falsche Bedingungen können Schildkröten schnell stressen und ihre Gesundheit beeinträchtigen. In diesem Leitfaden erfährst du, was Schildkröten überhaupt nicht mögen und wie du ihnen ein ideales Zuhause bieten kannst.

Wichtigste Erkenntnisse:

  • Schildkröten mögen keine lauten Geräusche oder plötzlichen Bewegungen
  • Falsches Futter, Temperaturen und mangelnde Hygiene sind schädlich
  • Zu kleine Terrarien und Stress sollten vermieden werden
  • Eine ruhige, abwechslungsreiche Umgebung ist ideal
  • Mit der richtigen Haltung werden Schildkröten zu faszinierenden Begleitern
Inhaltsverzeichnis

Was Schildkröten gar nicht mögen

Was Schildkröten gar nicht mögen

Schildkröten sind sehr empfindsam und können leicht gestresst werden. Folgende Faktoren sollten in einer Schildkrötenhaltung unbedingt vermieden werden:

Lärm und laute Geräusche

Schildkröten haben ein feines Gehör und mögen keine lauten oder ungewohnten Geräusche. Laute Musik, Fernseher auf hoher Lautstärke oder Klopfen gegen das Terrarium sind für sie sehr belastend. Sie ziehen eine ruhige, entspannte Umgebung vor.

Wenn laute Geräusche unvermeidbar sind, sollte man die Schildkröten langsam daran gewöhnen, indem man die Lautstärke schrittweise erhöht. Generell sollte man laute und abrupte Klänge aber tunlichst vermeiden.

Plötzliche Bewegungen und Erschütterungen

Schildkröten lassen sich leicht erschrecken und fühlen sich von plötzlichen Bewegungen bedroht. Man sollte sie nie unvermittelt anfassen oder ihr Terrarium abrupt bewegen. Jede Handlung sollte ruhig und umsichtig erfolgen. Beim Hantieren nimmt man die Schildkröte vorsichtig und langsam hoch. Wildes Herumwirbeln stresst die Tiere enorm.

Auch Erschütterungen, etwa durch Schritte, sind für Schildkröten beängstigend. Ihr Terrarium sollte an einem ruhigen, stabilen Ort stehen. Am besten nähert man sich den Tieren ruhig und vorhersehbar und vermeidet ruckartige Bewegungen.

Falsches Futter

Für eine gesunde Ernährung benötigen Schildkröten je nach Art unterschiedliches Futter. Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Diät ist sehr wichtig. Zu einseitige oder nährstoffarme Ernährung kann ernste gesundheitliche Schäden verursachen.

Geeignetes Futter kann zum Beispiel aus Rohkost, Früchten und Gemüse, Grünfutter, Insekten und für Fleischfresser auch Mäusen bestehen. Auf gar keinen Fall sollte man Schildkröten Süßigkeiten oder typische Menschennahrung geben. Wichtig sind auch ausreichend Kalzium, Vitamine und Mineralstoffe, die das Panzerwachstum fördern.

Die Futtermenge muss an die Größe und Art der Schildkröte angepasst werden, um Gesundheitsprobleme durch Unter- oder Überfütterung zu vermeiden. Mit der richtigen, abwechslungsreichen Ernährung bekommt die Schildkröte alles, was sie braucht.

Falsche Temperaturen

Je nach Schildkrötenart sind bestimmte Temperaturbereiche einzuhalten, sowohl das Wasser als auch die Umgebungsluft betreffend. Mit Thermometern lässt sich die Temperatur gut überprüfen und konstant halten.

Oft ist auch eine Temperaturabstufung zwischen wärmeren und kühleren Zonen empfehlenswert, damit die Tiere ihre optimale Temperatur selbst regulieren können. Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine Rolle und kann bei Bedarf durch Befeuchtung angepasst werden.

Große Temperaturschwankungen sind ebenfalls stressig und sollten verhindert werden. Im Sommer muss man dafür sorgen, dass das Terrarium nicht überhitzt, und im Winter entsprechend heizen.

Mangelnde Hygiene

Schmutz und Keime sind besonders für junge, noch wachsende Schildkröten gefährlich. Die Terrarieneinrichtung, aber auch Futterschalen und Wasser müssen regelmäßig gründlich gereinigt werden.

Entfernt man Kot und Futterreste nicht zeitnah, kann sich schnell ein Nährboden für Bakterien bilden. Bei hartnäckigen Verschmutzungen sollte man auch zu Desinfektionsmitteln greifen, diese aber sicher anwenden.

Auch die Hände sollte man vor und nach dem Hantieren der Tiere und der Ausstattung waschen, um Keimübertragungen zu vermeiden. Mit etwas Hygiene-Disziplin bleibt das Terrarium sauber und gesund.

Tabelle Hygiene:

HygienemaßnahmenHäufigkeit
Terrarium reinigen1x wöchentlich
Futterschalen säuberntäglich
Wasser wechseln2-3x wöchentlich
Kot entfernentäglich
Hände waschenvor und nach Terrarienkontakt
Desinfektion bei Bedarfnach Verschmutzungen

Zu kleine Terrarien

Schildkröten brauchen ausreichend Platz, um sich bewegen und ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben zu können. Je nach Art gibt es Mindestmaße, die das Terrarium aufweisen sollte. Noch wichtiger als die pure Größe ist allerdings eine geschickte Einrichtung.

Mit Versteckmöglichkeiten, Klettermöglichkeiten, unterschiedlichen Substratzonen und einer abwechslungsreichen Dekoration können auch etwas kleinere Gehege optimal genutzt werden. Bei der Mehrhaltung mehrerer Tiere muss umso mehr auf genügend Rückzugsmöglichkeiten geachtet werden.

Ideal ist immer ein Außengehege, in dem die Schildkröten bei gutem Wetter herumlaufen können. Drinnen wie draußen gilt: Je mehr Platz, desto besser für das Wohlbefinden.

Stress vermeiden

Stress ist für Schildkröten ein großes Problem und kann ernste gesundheitliche Folgen haben. Vermeidbarer Stress sollte daher tunlichst reduziert werden.

Häufiges Anfassen, Herausnehmen aus dem Terrarium und Ortswechsel sind enorm stressig und sollten auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben. Ebenso sollte man die Nachtruhe respektieren und die Tiere nachts nicht beunruhigen.

Stress vermeiden

Auch Stress durch Artgenossen ist leider weit verbreitet, wenn man unverträgliche Arten oder falsch kombinierte Geschlechter gemeinsam hält. Aggressionen und Verletzungen können die Folge sein.

Bei ersten Anzeichen von Krankheit wie Appetitlosigkeit, Lethargie, Schnupfen oder Augenausfluss muss sofort ein Tierarzt aufgesucht werden, denn Krankheiten gehen oft mit Stress einher.

Verhaltensauffälligkeiten wie exzessives Kratzen an den Gehegewänden sind Alarmsignale und weisen auf ein gestörtes Wohlbefinden hin, dem man nachgehen sollte.

Mit folgenden Maßnahmen lässt sich Stress bei Schildkröten reduzieren:

  • Ruhiger Lebensraum ohne störende Einflüsse
  • Möglichst konstante Umgebungsbedingungen
  • Kontakt mit Bezugsperson aufbauen
  • Desensibilisierung gegenüber Stressfaktoren
  • Positives Handling trainieren
  • Ausreichend großes, strukturiertes Terrarium
  • Artgerechte Ernährung und Pflege sicherstellen

Häufig gestellte Fragen

Wie erkenne ich, ob meine Schildkröte gestresst ist

Wie erkenne ich, ob meine Schildkröte gestresst ist?

Anzeichen können zum Beispiel Antriebslosigkeit, Apathie, Verweigerung von Nahrung, vermehrter Rückzug ins Wasser oder in Verstecke, aber auch auffällige Aggressivität sein.

Wie schaffe ich eine stressfreie Umgebung für meine Schildkröte?

Durch einen ruhigen, übersichtlichen Lebensraum ohne lärmende Geräusche oder Erschütterungen, möglichst konstante Temperatur- und Lichtverhältnisse, ausreichend Platz und Rückzugsmöglichkeiten sowie ein stressfreies Handling.

Wie gewöhne ich meine Schildkröte an laute Geräusche?

Indem man die Tiere langsam und in kleinen Schritten an die Geräusche heranführt. Zunächst leise Hintergrundgeräusche, dann langsam Lautstärke und Intensität steigern, immer mit positiver Verstärkung arbeiten.

Wie vermeide ich falsches Futter für meine Schildkröte?

Durch das Einholen gründlicher Informationen darüber, was die jeweilige Art an Nahrung benötigt. Dann eine abwechslungsreiche, ballaststoffreiche Diät zusammenstellen und auf ausgewogene Ernährung achten.

Wie erkenne ich eine Fehlernährung bei meiner Schildkröte?

Anzeichen können Antriebslosigkeit, Durchfall, schwaches Panzerwachstum, Deformationen des Panzers oder Gliedmaßen sowie Mangelerscheinungen sein. Im Verdachtsfall sollte man einen auf Reptilien spezialisierten Tierarzt aufsuchen.

Fazit

Mit den richtigen Haltungsbedingungen und etwas Fingerspitzengefühl lassen sich Stressfaktoren weitgehend minimieren. Schildkröten werden so zu entspannten, gesunden Haustieren, die ihre Halter über viele Jahre begleiten können. Die Umsetzung der Empfehlungen in diesem Artikel hilft hoffentlich, typische Anfängerfehler zu vermeiden und deiner Schildkröte ein artgerechtes, stressfreies Zuhause zu bieten.

Johann Müller

Schon als Kind haben Schildkröten mein Herz erobert. In diesem Blog teile ich meine Leidenschaft und mein Wissen über diese erstaunlichen Kreaturen, begleitet von den Fotos, die ich auf meinen Abenteuern gemacht habe. Ich hoffe, du entdeckst die Magie der Schildkröten und die Wichtigkeit, sich um sie zu kümmern. Willkommen zu meiner Schildkrötenreise!

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