Welche Erde für Schildkröten?

Welche Erde für Schildkröten

Schildkröten brauchen spezielle Erde in ihrem Terrarium oder Gehege, die ihren natürlichen Lebensraumbedingungen entspricht. Aber welche Erde ist für Schildkröten am besten geeignet? In diesem ausführlichen Leitfaden erfahren Sie alles zu den verschiedenen Substrat-Optionen für Landschildkröten, Wasserschildkröten und alle anderen Schildkrötenarten.

Key Takeaways:

  • Organische und anorganische Substrate haben jeweils Vor- und Nachteile
  • Die richtige Mischung aus Materialien ist entscheidend für Drainage und Feuchtigkeit
  • Jede Schildkrötenart hat spezifische Bedürfnisse bei der Erdmischung
  • Substrat sollte regelmäßig gereinigt werden, um Schimmel und Bakterien zu entfernen
Inhaltsverzeichnis

Arten von Schildkrötenerde

Arten von Schildkrötenerde

Organische Schildkrötenerde

Organische Substrate für Schildkröten bestehen aus natürlichen Materialien wie Kokosfasern, Torf, Kompost oder Rindenmulch.

Kokosfasern sind ein beliebtes Substrat, da sie sehr gut Feuchtigkeit speichern aber auch schnell abtrocknen. Sie sind leicht und ermöglichen Schildkröten das Graben. Allerdings können Kokosfasern relativ schnell verrotten.

Torf hält ebenfalls Feuchtigkeit gut, enthält aber wenig Nährstoffe. Er neigt zu Schimmelbildung. Komposterde ist nahrhafter aber schwerer als Kokosfasern. Rindenmulch sieht natürlich aus, verrottet aber auch schnell.

VorteileNachteile
Natürliches AussehenSchimmelgefahr
Gute FeuchtigkeitsregulierungBakterienbildung
Leichtes Graben möglichSchneller Verfall

Anorganische Schildkrötenerde

Anorganische Substrate bestehen aus Materialien wie Sand, Kies, Lehm oder Steinen.

Sand ist ein beliebtes Substrat, da er gut zu reinigen ist und die Schildkrötenklaue nicht einzwängt. Allerdings bindet Sand kaum Feuchtigkeit. Kies sorgt für gute Drainage, ist aber schwer und grob. Lehm bindet Feuchtigkeit, neigt aber zu Staub. Steine sehen natürlich aus, können aber die Panzerkanten abnutzen.

VorteileNachteile
Sauber und hygienischTrocknet schnell aus
Gute DrainageSchweres Graben
Verrottet nichtVerletzungsgefahr

Die richtige Mischung finden

Da reine organische und anorganische Substrate jeweils Nachteile haben, empfiehlt sich eine Mischung.

Idealerweise kombiniert man leichte, feuchtigkeitsspeichernde Stoffe wie Kokosfaser oder Torf mit Grobmaterialien wie Sand oder Kies. Der Sand sorgt für Drainage und Trockenheit, die organischen Bestandteile halten Feuchtigkeit und ermöglichen das Graben.

Die richtige Mischung finden

Die exakte Mischung hängt von der jeweiligen Schildkrötenart und deren Bedürfnissen ab. Wasserschildkröten brauchen sandigeren Boden mit hohem Wasseranteil, während Steppenschildkröten eher trockenen Untergrund bevorzugen.

Anforderungen an gutes Schildkrötensubstrat

Gute Schildkrötenerde sollte bestimmte Eigenschaften erfüllen:

  • Gute Drainage: Überschüssiges Wasser muss ablaufen können, sonst droht Fäulnis
  • Feuchtigkeitsspeicherung: Der Boden darf aber auch nicht zu schnell austrocknen
  • Natürliche Textur: Schildkröten müssen graben können, aber nicht einzwängen
  • Hoher Calciumgehalt: Für Schalenwachstum und Knochenaufbau
  • Richtiger pH-Wert: Ideal sind leicht basische Werte zwischen 7 und 8
  • Sauberkeit: Regelmäßige Reinigung verhindert Schimmel und Bakterien
Anforderungen an gutes Schildkrötensubstrat

Schildkrötenart-spezifische Substrate

Je nach Schildkrötenart sind unterschiedliche Bodenmischungen optimal:

  • Landschildkröten: Mischung aus Sand, Kokosfaser und etwas Lehm
  • Wasserschildkröten: Sandiger Boden mit hohem Wasseranteil
  • Schmuckschildkröten: Feuchte Mischung aus Torf und Blähton
  • Maurische Landschildkröten: Trockenes Substrat mit Sand und Steinen

Auch innerhalb einer Gattung gibt es Unterschiede. Griechische Landschildkröten brauchen eher trockenen Boden als Russische Landschildkröten. Europäische Sumpfschildkröten bevorzugen sandigen Untergrund, während Amerikanische Sumpfschildkröten feuchtere Erde mögen.

Die genauen Bedürfnisse jeder Art sollten vor der Einrichtung des Terrariums recherchiert werden.

Reinigung und Wartung des Substrats

Auch mit der richtigen Erdmischung muss das Schildkrötensubstrat regelmäßig gereinigt und ausgetauscht werden. Ansonsten drohen üble Gerüche, Schimmel und Bakterien.

  • Spot Cleaning: Kot und verdorbene Stellen täglich entfernen
  • Kompletter Substratwechsel: Alle 2-3 Monate alles entfernen und neues Substrat einfüllen
  • Desinfektion: Mit speziellen Mitteln Schimmel und Keime abtöten

Nur durch sorgfältige Reinigung und Wartung bleibt das Terrariumsubstrat für Schildkröten dauerhaft hygienisch und sicher.

Häufig gestellte Fragen zu Schildkrötenerde

Schildkrötenhalter haben viele Fragen rund um das richtige Substrat. Hier sind die Antworten auf die wichtigsten:

Welche Erde für Schildkrötenbabys?

Schildkrötenbabys und Jungtiere brauchen weiches Substrat, in dem sie gut graben können. Ideal ist eine feuchte Mischung aus Torf und Kokosfaser. Der Torf hält die Feuchtigkeit, die Kokosfasern sind weich und lassen sich leicht durchwühlen.

Sand oder harte Steine sind für Jungtiere nicht geeignet, da sie sich daran verletzen könnten. Die Erdmischung sollte zudem frei von Dünger oder Pestiziden sein.

Kann man Blumenerde für Schildkröten nehmen?

Blumenerde aus dem Baumarkt eignet sich nicht als Substrat. Sie enthält meist viel Dünger und Torf, der die Wasserqualität stark belastet. Oft ist Blumenerde auch mit Insektenstichen angereichert, die für Schildkröten gefährlich sind.

Welcher Sand für Schildkröten am besten?

Quarzsand ist der beste Sand für Schildkröten. Er ist chemisch inert und enthält kaum lösliche Bestandteile, die das Wasser belasten könnten. Der Sand sollte aus gewaschenem Fluss- oder Meeressand bestehen und frei von scharfen Kanten sein.

Play Sand aus dem Baumarkt ist ebenfalls geeignet. Ameisen- oder Vogelsand sind aber nicht zu empfehlen, da sie viele Zusätze enthalten können.

Ist Kokosfaser für Schildkröten sicher?

Kokosfaser ist ein sicheres und natürliches Substrat für Schildkröten. Es ist leicht, saugfähig und ermöglicht das Graben. Kokosfaser sollte vor Gebrauch gründlich ausgewaschen werden, um Schimmelsporen zu entfernen.

Allerdings neigt Kokosfaser auch zur Schimmelbildung. Regelmäßiges Reinigen und Teilwechsel sind daher wichtig. Am besten kombiniert man Kokosfasern mit trockeneren Materialien wie Sand.

Kann man Reptilien-Teppich für Schildkröten verwenden?

Kunststoff-Teppiche sind als alleiniges Substrat für Schildkröten nicht geeignet. Sie bieten keine Grabemöglichkeit und sehen künstlich aus. Allerdings kann ein Reptilienteppich den Boden des Terrariums schützen. Darauf kommt dann eine natürliche Schicht aus Sand, Erde usw.

Johann Müller

Schon als Kind haben Schildkröten mein Herz erobert. In diesem Blog teile ich meine Leidenschaft und mein Wissen über diese erstaunlichen Kreaturen, begleitet von den Fotos, die ich auf meinen Abenteuern gemacht habe. Ich hoffe, du entdeckst die Magie der Schildkröten und die Wichtigkeit, sich um sie zu kümmern. Willkommen zu meiner Schildkrötenreise!

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