Welche Schildkröte eignet sich für die Haltung im Terrarium?

Schildkröten sind faszinierende Tiere, die mit der richtigen Haltung viele Jahre Freude bereiten können. Doch welche Schildkröte eignet sich überhaupt für die Pflege im Terrarium? In diesem Artikel stellen wir die beliebtesten Arten vor, erklären ihre Bedürfnisse und geben Tipps für Einsteiger.
- Beliebte Schildkrötenarten für das Terrarium
- Ansprüche der beliebtesten Terrarien-Schildkröten
- Geeignete Terrariengrößen
- Einrichtung und Gestaltung des Terrariums
- Fütterung und Ernährung
- Pflege und Hygiene
- Jungtiere vs. ausgewachsene Tiere
- Anschaffung und Kosten
- Fazit - Die optimale Terrariumschildkröte für Einsteiger
Beliebte Schildkrötenarten für das Terrarium

Griechische Landschildkröten gehören zu den beliebtesten Terrarienbewohnern. Sie werden nur etwa 20 bis 30 Zentimeter groß und fühlen sich in einem Terrarium ab 100 x 50 Zentimeter Grundfläche wohl. Am liebsten graben sie sich im Substrat ein.
Breitrandschildkröten bleiben mit 15 bis 20 Zentimetern Länge noch kompakter. Für ein Pärchen reicht ein 80 x 40 Zentimeter großes Terrarium. Auch sie legen sich gerne ein Erdloch an.
Noch kleinere Arten sind Spornschildkröten und Rotwangen-Schmuckschildkröten. Sie werden nur 8 bis 15 Zentimeter groß und können schon ab 60 x 30 Zentimetern gehalten werden. Mit ihrer lebhaften und verspielten Art sind sie ideal für Einsteiger.
Art | Größe | Terrariumgröße | Temperatur | Luftfeuchte |
---|---|---|---|---|
Griechische Landschildkröten | 20-30 cm | 100 x 50 cm | 22-30°C | 60-80% |
Breitrandschildkröten | 15-20 cm | 80 x 40 cm | 24-28°C | 60-70% |
Spornschildkröten | 8-12 cm | 60 x 30 cm | 24-28°C | 60-80% |
Rotwangen-Schmuckschildkröten | 10-15 cm | 60 x 30 cm | 22-28°C | 60-80% |
Ansprüche der beliebtesten Terrarien-Schildkröten
Jede Schildkrötenart hat eigene Bedürfnisse, die beim Terrarienbau berücksichtigt werden sollten. Griechische Landschildkröten mögen es eher trocken mit einer Luftfeuchtigkeit von 60 bis 70 Prozent. Korkröhren und Steinflächen sind für sie ideal.

Breitrandschildkröten bevorzugen dagegen eine Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 Prozent. Sie brauchen mehr Versteckmöglichkeiten und dichten Bewuchs.
Spornschildkröten sind anpassungsfähiger. Sie fühlen sich bei 60 bis 80 Prozent Luftfeuchtigkeit wohl. Rotwangen-Schmuckschildkröten mögen es eher trocken.
Alle Arten benötigen Zugang zu UV-Licht und einer Wärmequelle wie eine Wärmelampe. Ohne diese lebensnotwendigen Licht- und Wärmequellen können sie erkranken.
Geeignete Terrariengrößen
Die benötigte Terrariumgröße richtet sich nach der Endgröße der Schildkröten. Pro Tier sollte man mindestens die anderthalbfache Panzerlänge an Grundfläche einplanen.
Für ein ausgewachsenes Tier empfiehlt sich folgende Mindestgrundfläche:
- Griechische Landschildkröte: 100 x 50 cm
- Breitrandschildkröte: 80 x 40 cm
- Spornschildkröte: 60 x 30 cm
- Rotwangen-Schmuckschildkröte: 60 x 30 cm
Für zwei Tiere sollte das Terrarium mindestens doppelt so groß sein.
Am besten wählt man von Beginn an ein Terrarium für ausgewachsene Tiere. Jungtiere können in einem großen Gehege mit Rückzugsmöglichkeiten gut aufgezogen werden.

Einrichtung und Gestaltung des Terrariums
Das Terrarium sollte naturnah eingerichtet werden, damit sich die Schildkröten wohlfühlen. Folgende Elemente haben sich bewährt:
- Substrat wie Reptilienstreu oder Kokosfaser zur Eingrabung
- Verstecke aus Korkröhren oder Höhlen
- Wärmequellen wie Lampen oder Heatpads
- UV-Leuchten für die Licht- und Kalziumversorgung
- Trink- und Badewasserschalen
- Dekorationspflanzen und Klettermöglichkeiten
- Steinplatten zum darauf wärmen
Die genaue Einrichtung richtet sich nach den Bedürfnissen der jeweiligen Schildkrötenart. Landschildkröten brauchen mehr Trockenzonen, Wasserschildkröten mehr Wasserflächen.
Fütterung und Ernährung
Alle Schildkrötenarten benötigen eine abwechslungsreiche Ernährung:
- Grünfutter: Salat, Gemüse, Kräuter
- Proteine: Insekten, Larven, Fleisch
- Mineralstoffquellen: Sepiaschalen, Eierschalen, Mineralfutter
- Vitamine: Obst, Beeren, Kaktusfeigen
Die Futtermischung sollte den Nährstoffbedarf der jeweiligen Art decken. Jungtiere benötigen mehr Protein, ausgewachsene Tiere mehr Pflanzenkost.
Wichtig ist auch die richtige Fütterungsmenge, um Über- oder Unterernährung zu verhindern. Eine Faustregel besagt, dass die Futtermenge der Größe des Schildkrötenkopfes entsprechen sollte.
Die Fütterung kann einmal täglich oder an 2-3 Tagen pro Woche erfolgen.
Pflege und Hygiene
Für das Wohlbefinden der Schildkröten ist eine gute Pflege und Hygiene unerlässlich.
Empfohlene Maßnahmen:
- Tägliche Kontrolle auf Verletzungen oder Krankheiten
- Regelmäßiger Wasserwechsel in den Wasserschalen
- Säuberung von Kot und Futterresten
- Desinfektion bei Krankheitsanzeichen
- Pflege von Panzer, Haut und Krallen
- Parasitenprophylaxe durch Kotchecks
Mit der richtigen Pflege bleiben Schildkröten gesund und leben länger. Kranke Tiere sollten schnell einem Reptilien-Tierarzt vorgestellt werden.
Jungtiere vs. ausgewachsene Tiere
Bei der Schildkrötenhaltung gibt es Unterschiede zwischen Jungtieren und ausgewachsenen Tieren:
- Jungtiere benötigen höhere Temperaturen als Alttiere.
- Sie brauchen mehr Proteinanteil im Futter.
- Ihr Panzer ist weicher und verletzlich.
- Jungtiere wachsen schnell und wechseln oft ihre Panzer.
- Sie sind bewegungsfreudiger und scheuer.
- Oft werden Jungtiere in Gruppen gehalten.
- Finanziell sind Jungtiere günstiger in der Anschaffung.
Ausgewachsene Schildkröten sind robuster, wenn auch träger. Sie können einzeln oder zu zweit gehalten werden. Man muss längerfristig für größere Terrarien sorgen.
Anschaffung und Kosten
Schildkröten können bei Züchtern, Tierhandlungen oder Privatpersonen erworben werden.
Jungtiere sind bereits ab 20 Euro erhältlich, adulte Tiere können über 100 Euro kosten. Mit Zubehör kommen schnell weitere 100 bis 200 Euro hinzu.
Die jährlichen Unterhaltskosten belaufen sich bei kleinen Arten auf etwa 100 bis 200 Euro, bei großen auf bis zu 500 Euro.
Damit die Tiere artgerecht gehalten werden können, sind die Anschaffungs- und Unterhaltskosten vor der Anschaffung genau zu kalkulieren.
Fazit - Die optimale Terrariumschildkröte für Einsteiger
Für Einsteiger in die Terraristik eigenen sich am besten kleinbleibende, genügsame Arten wie Spornschildkröten und Rotwangen-Schmuckschildkröten. Sie haben geringe Ansprüche an die Haltung und bleiben auch in einem 60 x 30 cm großen Terrarium lebenslang gesund.
Mit schöner Einrichtung und regelmäßiger Pflege bereiten diese Arten auch in kleinen Gehegen viele Jahre Freude. Informiere dich vor der Anschaffung genau über die Bedürfnisse der ins Auge gefassten Art.